Pfandsystem für Coffee-to-go-Becher – OB Kuhn: „Ein guter Tag für Stuttgart“
OB Kuhn sagte: „Heute ist ein guter Tag für Stuttgart: Mit dem neuen Pfandbecher sorgen wir für weniger Müll in der Stadt und schonen gleichzeitig die Umwelt.“ Der OB erklärte, Coffee-to-go-Becher seien auf der Innenseite mit Plastik beschichtet und dadurch nicht recyclebar. Außerdem müssten zahlreiche Bäume gefällt werden, um sie zu produzieren. Deswegen führe an der Einführung des Mehrwegbechers kein Weg vorbei. Kuhn: „Das neue Pfandsystem wird in Stuttgart bereits zum Start gut angenommen, es beteiligen sich schon heute mehr als 50 Unternehmen – das ist ein starkes Signal.“ Der OB ist überzeugt, dass die Rückgabe der Pfandbecher gut funktionieren wird. „Bei einem Pfand von einem Euro wird der Schwabe den Becher wieder zurückgeben“, so Kuhn.
Um möglichst viele Stuttgarterinnen und Stuttgarter für das neue Pfandsystem zu gewinnen, hat die Stadt auf dem Kronprinzplatz einen Aktionsstand eingerichtet. Hier können sich die Bürger am 7. Oktober noch bis 18 Uhr und am 8. Oktober von 8 bis 18 Uhr informieren. Dazu Ines Aufrecht, Leiterin der Abteilung Wirtschaftsförderung: „Je mehr Kunden wir für die Alternative zu Einweg begeistern können und je mehr Partnerbetriebe sich beteiligen, desto wirksamer das gesamte Mehrwegbecher-Kreislaufsystem.“
Zur besseren Wahrnehmung des Pfandsystems in der Öffentlichkeit startet der RECUP-Becher mit einer eigenen Stuttgart-Edition: Der Becher zeigt die Wahrzeichen der Stadt wie den Fernsehturm, die Stiftskirche oder das Mercedes-Benz- und Porsche-Museum. reCup-Geschäftsführer Fabian Eckert erklärte: „RECUP als offizielles Pfandsystem der Stadt Stuttgart – ein weiterer Meilenstein für uns auf dem Mehrweg! Als weitere große Stadt in Deutschland setzt Stuttgart ein deutliches Zeichen gegen Einweg! Wir freuen uns auf den Ausbau des Pfandsystems und die Zusammenarbeit mit der Stadt.“
An der Einführung des Mehrwegbecherpfandsystems für Coffee-to-go in Stuttgart haben im Vorfeld viele Betriebe Interesse gezeigt. Über 50 Cafés, Bäckereien, Gastronomen und andere Unternehmen haben sich bereits für das RECUP-Pfandsystem entschieden. Um das Pfandsystem sowohl für Kaffeetrinker als auch für Kaffeeanbieter noch attraktiver zu machen, ist es wichtig, dass sich weitere Unternehmen anschließen. Cafébesitzer, Kantinen oder Bäckereien können sich über die Website recup.de informieren, registrieren und dem System selbstständig anschließen. Alle Betriebe, in denen Kaffee im RECUP-Becher ausgeschenkt wird, sind auf einer Karte auf der Website recup.de zu finden.
So funktioniert das Pfandsystem
Wer seinen Kaffee künftig also unterwegs trinken möchte, bestellt ihn, wenn möglich, im RECUP-Mehrwegbecher. Dafür hinterlegt man einen Euro Pfand. Ist der Kaffee ausgetrunken, gibt es den Euro gegen den leeren Becher zurück – egal in welchem der deutschlandweit derzeit 3.000 beteiligten Betriebe. Die Becher werden vor Ort gereinigt und anschließend direkt wieder eingesetzt. Für die Zukunft wird die Aufstellung von Rückgabeautomaten für die Pfandbecher geprüft.
Hintergrund
Nachdem der Gemeinderat Mittel für das Mehrwegbecherpfandsystem bewilligt hatte, führte die Abteilung Wirtschaftsförderung ein europaweites Auswahlverfahren durch, um nach einem Betreiber für das Pfandsystem zu suchen. Eine Fachjury aus Vertretern von Bäckereien, Systemgastronomien, Forschung und Wissenschaft, Hochschulen und Studierendenwerk sowie der städtischen Abfallwirtschaft begleitete das Auswahlverfahren. Die Firma reCup GmbH konnte sich letztlich mit ihrem Konzept durchsetzen: Ihre RECUP-Becher sind aus vollständig recyclebarem Polypropylen und werden im Allgäu produziert.
Das Mehrwegsystem für Kaffeebecher ist Teil des Konzepts „Sauberes Stuttgart“. Dabei handelt es sich um ein umfangreiches Maßnahmenpaket, mit dem die Landeshauptstadt den Kampf gegen die zunehmende Vermüllung öffentlicher Plätze und Parks aufnehmen will. Die Vermüllung innerstädtischer Bereiche ist kein Stuttgarter Phänomen, vielmehr steigt europaweit das Müllaufkommen in den Innenstädten. Experten sehen den Grund in einer immer intensiveren Nutzung des öffentlichen Raums. Das soziale Leben verlagert sich zunehmend nach draußen, hinzu kommen längere Öffnungszeiten von Handel und Gastronomie. Um dieser Entwicklung zu begegnen, investiert Stuttgart bis zum Jahr 2022 insgesamt 45,4 Millionen Euro – rund 10 Millionen Euro pro Jahr. Schwerpunkte des Konzepts „Sauberes Stuttgart“ sind umfangreichere Reinigungen, verstärkte Prävention, mehr Kontrollen und eine breit angelegte Öffentlichkeitskampagne sowie die Beteiligung am Pfandsystem für Mehrwegbecher.